Kommunikation und (Unternehmens)Kultur – Wie hängt das zusammen?

In meinen 20+ Jahren in der Unternehmenskommunikation gibt es eine Konstante: Chefs achten nicht genug auf ihre Kommunikation. Manchmal aus Unwissen, doch oft einfach aus fehlender Sensibilität dafür, was ihre Worte und die Art, wie sie kommunizieren, bei ihren Mitarbeitern und in der Außenwelt (Kunden/Geschäftspartner/Presse) bewirken.

Häufig sind sie damit Auslöser von schlechter Stimmung oder gar „toxischer“ Kultur und merken das gar nicht. Gleichzeitig wundern sie sich ständig, dass es zu Missverständnissen kommt oder dass nichts passiert, obwohl nötiger Veränderungsbedarf doch klar auf der Hand liegt.

Haben Sie sich schon einmal gefragt, welche Rolle Sie dabei spielen, wie die Stimmung in Ihrem Unternehmen ist? Wundern Sie sich öfter, dass Ihre Mitarbeiter nicht so reagieren oder handeln wie sie es doch eigentlich zugesagt haben? Oder warum Kundenmeetings mit Ihrem Team einfach nicht so partnerschaftlich und rund laufen, wie Sie es gerne hätten?

Dann haben Sie sich vermutlich noch nie bewusst gemacht, wie unmittelbar sich Ihre Worte und Ihre Art zu kommunizieren auf das Stimmungsbarometer in Ihrem Umfeld auswirken.

Kommunikation beeinflusst auf viele Weisen, wie es im Unternehmen zugeht

In einer Firma arbeiten ganz unterschiedliche Persönlichkeiten in verschiedenen Funktionen und Aufgabengebieten miteinander. Kein Projekt läuft ohne Kommunikation. Als Chef geben Sie Strategie und Richtung vor. Im Austausch mit Kunden und Mitarbeitern entstehen innovative Produkte.

Doch Kommunikation, also wie Informationen vermittelt und verarbeitet wird, ist äußerst vielschichtig:

  • verbal (gesprochen, geschrieben) und nonverbal (Verhalten, Corporate Design, Schilder)
  • bewusst (z. B. offizielle Mitarbeiterversammlung) und unbewusst (z. B. Kaffeeküche, privates Gespräch über die Firma)
  • geplant (z. B. Markteinführung eines Produktes) und ungeplant (z. B. Kundengespräch, Krisenkommunikation)
  • Gespräche von Einzelnen mit Einzelnen und freie Kommunikation von mehreren untereinander in Gruppen oder Projektteams

Wenn Chefs an Kommunikation denken, denken Sie meistens nur an die erste Gruppe in dieser Liste: Auf das Verbale, Bewusste, Geplante und Individuelle bereiten Sie sich akribisch gut vor.

Das, was unbewusst und ungesteuert passiert, haben sie nicht im Blick und damit auch nicht die Komplexität von Kommunikation im Zusammenspiel. Dabei ist das ganz besonders wichtig!

Kommunikation macht die Kultur!

Auch wenn eine Firma die tollsten Veröffentlichungen bis zum letzten Detail ausformuliert, das schönste Mission Statement und die großartigsten Verhaltensregeln festschreibt – letztlich zählt die Gesamtheit der tatsächlichen Kommunikation.

Denn Kultur bildet, verbreitet und verändert sich durch Kommunikation.

Kein Wunder also, dass es oft eine große Kluft gibt

zwischen dem, was wirklich IST: Was wirklich passiert oder gemacht wird. Und dem, was sein SOLL: Wir haben doch gesagt… Wir möchten doch…

Im schlimmsten Fall blockiert sich das sogar gegenseitig.

Hier braucht es ein Bewusstsein, mehr Sensibilität und eine klare Strategie – denn Kommunikation lässt sich steuern und damit auch der Kulturwandel. Sie als Chef und Ihre gesamte Mannschaft können so kommunizieren, dass Ziele und Veränderungen gestützt werden.

Die bestehende Kultur bestimmt, wie kommuniziert werden muss

Um gehört und verstanden zu werden, gilt es auf den Kanälen zu senden und die Inhalte zu transportieren, die zu Ihrem Umfeld passen. Es ist wichtig, behutsam neue Wege in der Kommunikation einzuschlagen, um Kultur zu verändern.

Das ist eine komplexe Angelegenheit, die neben den bereits angesprochenen persönlichen Facetten auch aufs Unternehmen abgestimmt werden muss. Zwei Beispiele:

Ein kleines Start-up oder ein Familienbetrieb ist den persönlichen Dialog mit Kunden und Mitarbeitern gewohnt, was jedoch nach Expansion oder durch Internationalisierung an die Grenzen der Machbarkeit stößt. Jetzt wäre es kontraproduktiv, von heute auf morgen von analog auf digital umzustellen, auch wenn es praktisch, schick und trendy ist. In diesen Fällen ist es ratsam, für eine Weile eine zweigleisige Kommunikationsstrategie verfolgen.

Oder es soll in einem traditionellen Unternehmen, beispielsweise nach Generationenwechsel oder mit einem neuen Chef von außen, plötzlich frischer Wind in die Kommunikation kommen. Dann wäre es keine gute Idee eine etablierte Kaskaden-Kommunikation über die mittlere Führungsebenen unvermittelt durch unmittelbare Ad-hoc-Kommunikation zu ersetzen. Ein Kulturwandel von „Wissen ist Macht“ zu „Wissen ist für alle da“ braucht gute Unterstützung! Etwa durch geeignete Kommunikationsinstrumente, durch Trainings im Umgang mit neuen Kommunikationstechniken und Skills für etablierte Leistungsträger.

Fazit

Ja, Kommunikation hat eine strategische und handwerkliche Seite, die sich individuell anpassen, planen – und bei Problemen gezielt korrigieren lässt. Sie hat aber auch eine persönliche Komponente, die von jedem Menschen selbst geprägt wird. Es ist essenziell, hierfür Antennen zu entwickeln. Gerade als Chef hört man Ihnen ganz besonders aufmerksam zu und sieht in Ihnen Vorbild für die Kommunikation auf allen Ebenen.

Eine der wertvollsten Fähigkeiten, die wirklich gute Führungskräfte haben: Die eigene Wirkung immer wieder zu hinterfragen! Denn für eine gesunde Firmenkultur zählt nicht nur die Absicht sondern das, was tatsächlich im Alltag stattfindet.

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für Ihre Kommunikation?

Wo gibt es ein aktuelles Problem für das eine Lösung gefragt ist? Wie könnten Sie es durch bessere Kommunikation einfacher lösen?

Founders Consulting analysiert wie es um Ihre Kommunikationskultur derzeit steht. Wir sagen Ihnen wie Sie durch strategische Kommunikation notwendige Veränderungen leichter und schneller voranbringen.

Wollen Sie wissen, wie wir Lösungen für Sie entwickeln? Dann schicken Sie eine Nachricht an contact@founders-consulting.com. Wir vereinbaren gerne einen Kennenlern-Termin. Die erste Kurz-Analyse ist natürlich kostenlos.

 

Veröffentlicht von

Claudia Strixner

ist freie Unternehmensberaterin mit den Schwerpunkten Kommunikation und Organisation in Wachstumsphasen, bei der Neuausrichtung und für inter- und intrakulturelle Veränderungsprozesse.